6s | Schon 1775 gehörte Paris zu den größten Fashionmetropolen der Welt. |
11s | Doch wusstet Ihr, dass die Pariser Bürger einen Style entwickelten, der selbst beim Adel neue Trends setzte. |
19s | Fünf Fakten über die Modetrends im vorrevolutionären Frankreich. |
32s | 1775 war Secondhand-Mode der letzte Schrei in Paris. Sie stammte aus den Schränken der Reichen und Mächtigen. |
42s | Die Kleider waren günstig und supertrendy. Die einfachen Leute liebten es, edlen Adelslook zu tragen. |
49s | Nur die Perücke verriet, wo man in der Gesellschaft stand. |
59s | Über 100 Jahre waren Perücken das Erkennungszeichen der starren Klassengesellschaft in Frankreich. |
64s | |
66s | Die Rechnung war simpel: Je aufwendiger und teurer die künstliche Haarpracht, desto mächtiger war ihr Träger. |
72s | "Ihr seht aus wie ein König!" |
75s | Ludwig der XIV. brachte die Perücke in Mode. Schon bald wollte jeder eine tragen. |
81s | Wie sie aussah, war streng geregelt: Je niedriger der soziale Status, desto schlichter musste die Perücke sein. |
89s | Der Beruf des Perückenmachers war ein Traditionshandwerk, das von Familie zu Familie weitergegeben wurde. |
95s | Heute beherrschen nur noch wenige Ateliers die hohe Kunst der Knüpftechnik. |
103s | Zur Hochzeit des Fake-Haars gab es in Paris über 800 Werkstätten – bis ein neuer Zeitgeist den Boom abflauen ließ. |
118s | Impulsgeber waren Aufklärer wie Diderot oder Rousseau. Aus Protest gegen die Monarchie liefen sie ohne Perücke rum. Die Mode änderte sich. |
129s | Vor allem Frauen wollten sogenannte Eigenhaar-Frisuren. Die jungen Wilden unter den Perückenmachern ergriffen ihre Chance. |
138s | Im Frisieren von Kunsthaar waren sie bereits Profis. Da war der Weg zum Friseur nicht mehr weit. |
144s | In Paris begann ein Wettlauf um die auffälligsten Kreationen. |
155s | Ohne glitzernde Steine war eine Frisur nicht komplett. |
158s | Diamanten konnten sich aber nur die Reichen leisten. Günstiger Modeschmuck aus Strass machte es möglich. |
166s | Zum ersten Mal gab es funkelndes Geschmeide für die breite Masse. |
170s | In Paris entstanden zahlreiche neue Shops – die Stadt veröffentlichte sogar eine Art „Gelbe Seiten“. |
177s | Selbst der Adel kaufte gerne den Klimbim aus Glas. |
189s | Hatte sich ein Friseur mit seinen Kreationen hervorgetan, war die Chance groß, sogar die Reichen und Mächtigen zu frisieren. |
196s | Die Damen bei Hofe liebten extrem hohe Turmfrisuren. In Karikaturen wurden sie dafür verspottet. |
203s | Das war ihnen egal, man wollte um jeden Preis auffallen. |
207s | "Macht mich sofort zur schönsten Frau des Abends!" |
211s | Wie Popstars heute hatten Adlige eine ganze Entourage aus Assistenten. Ein Friseur durfte da nicht fehlen. |
220s | Er musste sein Bestes geben. Schließlich wollte man Hauptthema des Gossip von Versailles sein. |
225s | "Ihr seht umwerfend aus!" |
227s | Es war der Adel, der die Friseure zu den Stars ihrer Zeit machte. |
234s | Mit Modegespür und Geschick konnte ein Friseur selbst in der starren Klassengesellschaft Frankreichs den sozialen Aufstieg schaffen. |