Die Geschichte des Dirndls & der bayerischen Tracht.
der Artikel
Weil das wichtig ist!
2022 war wieder Oktoberfest und alle gehen in Dirndl und Lederhosen.
Ist das Tradition? Eigentlich nicht.
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___ Tradition
die Geschichte des Dirndls
ein kleiner Beitrag
DIRNDL UND BAYERISCHE TRACHT – IST DAS DAS GLEICHE?
Nein.
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___ Gleiche
DIE TRACHT
UrsprĂĽnglich beschreibt der Begriff Tracht ganz allgemein das Tragen von Kleidung oder die getragene Kleidung selbst.
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___ Kleidung
Dabei hatte die städtische Mode stets Einfluss auf die ländliche Mode.
das Land: Man hat getragen was man hatte.
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___ Land
Wenn wir heute von Tracht sprechen, ist das ländliche Kleidung und eine bestimmte soziale Schicht.
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___ Kleidung
Mittlerweile versteht man unter der bayerischen Tracht in erster Linie die oberbayerische Gebirgstracht (Lederhose fĂĽr den Mann, Dirndlgwand fĂĽr die Frau).
Die Lederhose war fĂĽr die Jagd und die Jagd eigentlich nur fĂĽr den Adel.
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___ Jagd
Eine eindeutige Definition des Begriffs „Tracht“ ist schwierig.
Männer in Lederhose, Frauen im Dirndlkleid
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___ Tracht
DIE BAYERISCHE TRACHT:
EINE KLUGE MARKETINGSTRATEGIE DER WITTELSBACHER
Beim ersten Oktoberfest 1810 ließ Max I. Joseph Kinder und Jugendliche in Trachten kommen – sie sollten die verschiedenen Regionen (Franken, Schwaben, Pfalz und Bayern), die 1806 zum Königreich Bayern vereint wurden, symbolisieren. Diese wurden allerdings eigens dafür entworfen, regionaltypische Einheitstrachten gab es zu diesem Zeitpunkt nämlich nicht.
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___ Zeitpunkt
Trachten erleben c.a. 1850 unter König Max II. einen echten Boom.
Die bayerische Tracht, wie wir sie heute kennen, ist also tatsächlich erst rund 172 Jahre alt. Man wollte ein Branding für Bayern kreieren.
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___ Kreation
Mit dem deutschen Kaiserreich, welches 1871 gegründet wurde, konnten sich die Bewohner Bayerns nur schwer identifizieren. Sie fühlen sich in erster Linie als Bayern – die Marketingstrategie der Wittelsbacher hatte Erfolg.
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___ Kreation
TRACHTEN: DIE REGELN
Die SchĂĽrze der Frau:
- Schleife links = ungebunden und ledig
- Schleife rechts = gebunden und verheiratet
- Schleief mittig = Zeichen der Jungfräulichkeit
- Schleife hinten = verwitwet
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___ Schleife
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___ Regel
BERUFSKLEIDUNG TRACHT
Tourismus in den Alpen
Die Menschen tragen Arbeitskleidung und die Frauen aus der Stadt wollen etwas bequemeres: das Dirndl.
DIE GESCHICHTE DES DIRNDLS
Dirndl ist die Verkleinerungsform beziehungsweise Verniedlichung von Dirn, der bayerisch-österreichischen Variante von der Dirne. Der Begriff bezeichnet schlicht ein junges Mädchen und war bis 1950 auch eine gebräuchliche Bezeichnung für eine Magd.
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___ Geschichte
Das von diesen Frauen/Mädchen getragene Kleidungsstück wurde als Dirndlgwand bezeichnet, irgendwann wurde daraus dann schlichtweg Dirndl.
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___ Mädchen
Prostituierte als Dirne zu bezeichnen ist ĂĽbrigens eine recht neue Erscheinung und hat mit dem Dirndl nichts zu tun.
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___ Dirndl
DAS DIRNDL:
GESCHICHTLICHE HINTERGRĂśNDE
1850-1900 wurde das eigentlich wirklich harte Landleben im Alpen und Alpenvorland oftmals romantisiert. Als die Städterinnen dann gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermehrt Urlaub auf dem Land machten, wurde ihnen ihre teure und aufwändig gearbeitete Kleidung zu unpraktisch.
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___ Land
Sie ließen sich Kleider anfertigen, die nicht nur den Stil der Landbevölkerung imitieren, sondern auch die romantische Landidylle widerspiegeln sollten, die es so eigentlich gar nicht gab.
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___ Idylle
DIE ANATOMIE DES DIRNDLS
Inspiration war das billige, zusammengestückelte Arbeitsgewand für Bäuerinnen und Mägde (Dirnen). Es bestand aus einem Hemd, über dem eine Art lockeres Kleid („Leiblgwand“) aus Baumwolle oder Leinen sowie eine Schürze, meist aus alter Bettwäsche oder Lumpen hergestellt, getragen wurde. Das war praktisch, hat mit dem, was wir heute als Dirndl bezeichnen, optisch allerdings so gut wie nichts gemein.
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___ Optik
Die Frauen aus der Stadt wollten etwas bequemeres.
Das Dirndl war also tatsächlich ein Sommerkleid für die wohlhabende Städterin auf Landurlaub und zudem ein reines Freizeitphänomen. In München war Dirndl und/oder Tracht zu dieser Zeit nicht populär.
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___ Frau
WIE KAMEN TRACHT UND DIRNDL IN DIE STADT?
Nach den Schrecken des ersten Weltkrieges beginnt eine Rennaisance der Traditionen. Bereits in den 1920er-Jahren gewinnen Dirndl und Tracht auch in den Städten an Beliebtheit.
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___ Schreck
TRACHTEN UND DIRNDL HEUTE
Traditionen in Deutschland... das ist so ein Thema. Ein ständiges Hoch und Runter.
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___ Thema
Klar ist, dass mit Trachten und Dirndl mittlerweile auch jede Menge Geld verdient wird, vor allem natĂĽrlich zur Wiesnzeit.
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___ Wiese
DIRNDL UND OKTOBERFEST
– GEHÖRT ZUSAMMEN, ODER?
Wenn man all diese Fakten betrachtet, gehören Dirndl beziehungsweise Tracht und das Oktoberfest dann nicht doch irgendwie zusammen? Ich würde sagen jein.
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___ Tracht
DIE GESCHICHTE DES OKTOBERFESTS
ODER WIE DAS DIRNDL AUF DIE WIESN KAM
Fakt ist, als am 17. Oktober 1810 zu Ehren des königlichen Brautpaares (Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese), das am 12. Oktober 1810 geheiratet hatte, das erste Pferderennen und damit der Vorläufer zum Oktoberfest auf der Theresienwiese stattfand, gab es das Dirndl noch gar nicht. Die Anwesenden trugen vielmehr ihre feinste Ausgehkleidung und das war keine Tracht, sondern tatsächlich französische Mode.
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___ Prinzessin
Mit der Bewerbung Münchens für die Olympischen Spiele 1972 brauchte die Stadt ein eindeutiges, unverwechselbares Symbol, um sich in aller Welt bekannt zu machen und als Weltstadt mit Herz zu präsentieren. Der Marketing-Clou: Hübsche Frauen in fesche Dirndl stecken.
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___ Welt
Danach gab es viel Hoch und Runter für das alpenländische Kleid. Mal war es todschick im Dirndl auf die Wiesn zu gehen, ein anderes Mal total out.
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___ Kleid
KANN MAN DENN HEUTZUTAGE ĂśBERHAUPT NOCH DIRNDL TRAGEN?
Natürlich kann jeder tragen was immer er oder sie möchte.
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___ Dirndl
Mit bayerischem Brauchtum haben die quietschbunten, teils mit Glitzer und allerlei Schnickschnack verzierten Dirndl nichts zu tun.
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___ Schnickschnack
Und so ist es wie so oft eine Frage des (guten) Geschmacks, was wir zum größten Volksfest der Welt tragen. Fest steht jedoch: Wer sich zum Oktoberfest in seine beste Festtagskleidung wirft, ist traditioneller unterwegs als die zahlreichen Besucher in Trachten.
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___ Geschmack
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about 2 years ago
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