1s | Der Rhein, einmalig unter den großen Strömen Europas, |
5s | mit einer spannenden Geschichte. |
8s | Schon in der Eiszeit siedeln die ersten Rheinländer an seinen Ufern. |
13s | Der Fluss lockt viele Tiere an. |
15s | Es herrscht ein vergleichsweise mildes Klima. |
18s | Ideale Lebensbedingungen. |
23s | Vor rund 10.000 Jahren wandern über das Donaugebiet |
26s | immer mehr Menschen nach Mitteleuropa ein. |
29s | Sie bringen Ackerbau und Viehzucht mit. |
32s | Links und rechts des Rheins siedeln später Germanen und Kelten. |
39s | In der Antike stoßen die Römer auf ihren Feldzügen bis an den Rhein vor. |
45s | Sie errichten große Legionslager, |
47s | aus denen sich Städte wie Köln entwickeln. |
51s | Am Fluss beginnt ein neues Zeitalter. |
54s | Er markiert die Grenze zwischen Zivilisation und Barbarei, |
60s | die mit dem blühenden Handel |
61s | zwischen Römern und Germanen zusehends verwischt. |
68s | Im Mittelalter liegt der Rhein im Zentrum der Zivilisation. |
72s | Worms, Speyer, Mainz und Köln entwickeln sich zu mächtigen Bistümern. |
78s | Diese gewaltigen Holländerflöße gibt es nicht mehr. |
81s | Sie wurden bis zu 500 Meter lang. |
84s | Aber bis heute ist der Rhein die wirtschaftliche Lebensader Europas. |
89s | Immerhin verbindet er die Alpen mit der Nordsee. |
95s | Das macht ihn begehrenswert. |
98s | Vor allem zwischen Deutschen und Franzosen |
100s | ist er der ewige Zankapfel. |
103s | Im 17. Jahrhundert schickt Ludwig XIV. Soldaten in die Pfalz. |
111s | Am Ende sind viele Städte zerstört. |
113s | Doch die Gebiete am Rhein bleiben Deutsch. |
118s | 1794 wird die linke Rheinseite doch noch Französisch. |
123s | Doch schon zwei Jahrzehnte später beenden die Befreiungskriege das Intermezzo. |
129s | Spätestens jetzt ist der Rhein für die Deutschen Sehnsuchtsort |
134s | |
136s | Das Lied „Die Wacht am Rhein“ mahnt mit Donnerhall zu seiner Verteidigung. |
140s | Über Strom und nationaler Einheit wacht die Germania. |
147s | Romantiker wie Clemens Brentano dagegen |
150s | geraten beim Anblick der Burgen, Felsen und Weinhänge ins Schwärmen. |
157s | Der Rhein wird zum Ort für Mythen, wie die mysteriöse Loreley. |
163s | So sehr die Deutschen ihn auch lieben, |
166s | so sehr haben sie ihn malträtiert, den Vater Rhein. |
171s | Der Ingenieur Johann Gottfried Tulla begradigt ihn im 19. Jahrhundert, |
175s | um ihn schiffbarer zu machen. |
177s | Eine der frühen Umweltsünden. |
180s | |
182s | sodass der Fluss zeitweise völlig verdreckt. |
186s | Doch inzwischen geht es ihm wieder erstaunlich gut. |
192s | Mit der Bonner Republik rückt der Rhein nach dem zweiten Weltkrieg |
196s | noch einmal ins Zentrum des politischen Geschehens. |
202s | Heute ist der Fluss, der immerhin durch sechs Länder fließt, |
206s | auch ein Symbol für ein friedliches Europa. |